Stadtarchiv Hildesheim

Nach mittlerer Reife und höherer Handelsschule in Hamburg war Wilma Bayer (1909–1977) zunächst von 1926 bis 1932 als Bilanzbuchhalterin in der freien Wirtschaft tätig. 1933 kam sie nach Hildesheim und arbeitete mit zwei Jahren Unterbrechung bis zum Eintritt in den Ruhestand am 28. Februar 1967 bei der Handwerkskammer Hildesheim, zuletzt als Abteilungsleiterin.
1946 trat sie in die SPD ein und gehörte 1947 zu den Mitbegründern der Ortsgruppe Hildesheim der Deutschen Angestelltengewerkschaft. In dieser Gewerkschaft wurde sie später Mitglied im Hauptvorstand und im Gewerkschaftsrat. 1948 wurde Wilma Bayer für die SPD in den Stadtrat gewählt und war bis 1972 ununterbrochen Mitglied des Rates, von 1959 bis 1969 Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion. Schwerpunkte ihrer Ratstätigkeit bildeten die Wohnungs- und Gesundheitspolitik. Außerdem war sie Mitglied im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft und des Stadttheaters. Von 1966 bis 1970 war sie darüber hinaus Abgeordnete des Niedersächsischen Landtages.

Für ihr kommunalpolitisches Engagement erhielt Wilma Bayer 1965 den Ehrenring der Stadt Hildesheim, 1973 wurde sie mit dem Verdienstorden 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet.
Nach einem Unfall 1969 musste sich Wilma Bayer aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurückziehen.