geb. 1. Oktober 1833 in Hildesheim
gest. 6. April 1888 in Hildesheim
In der Sitzung am 1. September 1865 beschlossen die städtischen Kollegien, dass der unter Vorbehalt jederzeitiger Kündigung anzustellende Forstaufseher auch den Flurschutz für die ganze Feldmark von der Innerste bis zur Goslarschen Landstraße übernehmen, jährlich 100 Taler nebst Uniform und Wohnung erhalten und das Recht der Schenkwirtschaft erhalten solle. Die Wahl unter den Bewerbern fiel – wohl dank der besonderen Empfehlung des Senators Hermann Roemer – auf Anton Seeland, der als Gärtner für Roemer den Park neben dessen Villa an der Schützenallee angelegt hatte. Seeland wurde am 1. September 1865 gewählt und bezog wenige Tage später das Forsthaus.
Fast 20 Jahre – bis zum 1. April 1885 – hat er sein Amt versehen. Nach den Weisungen der städtischen Forstkommission bzw. des Oberförsters in Wendhausen wurde nun vom Herbst 1865 an unter seiner Aufsicht die Aufforstung des Galgenberges und Spitzhuts ausgeführt und war 1883 weitgehend abgeschlossen. Alle seinerzeit im Besitz der Stadt befindlichen Teile waren bepflanzt worden. Das Material für die Kulturen lieferten meistens die Baumschulen in Ringelheim. Zwei kleine Forstgärten – im „Freitag“ nach Achtum zu und an der Vogelbeerenallee – hatten nicht die nötige Größe und lieferten nur das Material für Nachpflanzungen.
Das 1864/1865 erbaute Forsthaus sollte von Anfang an außer als Dienstwohnung für den Forstaufseher auch als kleine Schankwirtschaft den Besuchern Gelegenheit zur Erholung geben und zum Schutz dienen, ohne dass beim Bau auf den Gasthauscharakter Rücksicht genommen wurde.
Besonders der „Verschönerungsverein“ hat sich nach seiner Gründung im Jahre 1878 der Ausgestaltung einer „Naherholungsinfrastruktur“ auf dem Galgenberg angenommen.
Im Forsthaus wurde ein kleiner Ausschank eingerichtet, etwa 50 Ruhebänke an den breit angelegten Wanderwegen wurden aufgestellt, Wegweiser und Tafeln installiert. Bereits 1886 wurde der Aussichtsturm auf dem Spitzhut als gelber Backsteinbau errichtet. Der Bismarckturm folgte im Jahre 1905. Die Resonanz in der Bürgerschaft ließ nicht lange auf sich warten: Die Quellen berichten von gewaltigen Menschenmengen, die vor allem sonntags auf den Galgenberg pilgerten.