geb. 20. Juli 1889 in Hildesheim
gest. 8. Mai 1966 in Los Angeles
Erich Pommer wurde am 20. Juli 1889 als Sohn des Wäschehändlers Gustav Pommer und seiner Ehefrau Anna geb. Jacobson, in der Altpetristraße in Hildesheim geboren. 1896 zog die Familie nach Göttingen, 1905 nach Berlin.
Nach einer kaufmännischen Lehre wurde Pommer 1907 Verkäufer in der Berliner Filiale des französischen Film-Konzerns Gaumont, 1910 übernahm er dessen Filiale in Wien. 1912 wurde er Vertreter der französischen Filmgesellschaft Eclair zunächst in Wien, ab 1913 in Berlin.
Im Ersten Weltkrieg war Erich Pommer Soldat und arbeitete zeitweise für die Zensurstelle der Militärverwaltung in Rumänien. 1915 war er Mitbegründer der Decla-Film, die 1921 mit der Universum Film AG (Ufa) fusionierte. Pommer arbeitete von 1921 bis 1926 und von 1927 bis 1933 als Produzent für die Ufa und war Mitglied im Vorstand. In dieser Zeit entstanden Filmklassiker wie „Metropolis“ (Regie: Fritz Lang) und „Der blaue Engel“ (Regie: Josef von Sternberg) mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle, als deren Entdecker Erich Pommer gilt.
Da Pommer im Sinne der NS-Ideologie als Jude galt, wurde sein Vertrag mit der Ufa 1933 aufgelöst und er emigrierte zunächst nach Paris, später in die USA, wo er in Hollywood Filme produzierte. 1944 wurde Pommer amerikanischer Staatsbürger und kehrte 1946 als Offizier und Leiter des Film Production Control Office nach Deutschland zurück. Hier engagierte er sich für die Wiedererrichtung der Ufa-Filmstudios in Berlin-Tempelhof und den Aufbau der Studios in München Geiselgasteig. 1948 gründete er mit deutschen Partnern die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. 1951 gründete Pommer in München die Intercontinental Film GmbH, mit der er vier Filme produzierte. 1953 wurde der von Erich Pommer produzierte Film „Nachts auf den Straßen“ in drei Kategorien mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. 1956 bekam sein Film „Kinder, Mütter und ein General“ den Golden Globe als bester fremdsprachiger Film. 1959 zeichnete der Bundespräsident Erich Pommer mit dem Bun-desverdienstkreuz 1. Klasse aus. Sein Lebenswerk umfasst die Produktion von mehr als 200 Filmen.
1956 kehrte Erich Pommer in die USA zurück. Er starb am 8. Mai 1966 in Los Angeles. 1998 gründete die Universität Potsdam in Potsdam-Babelsberg das Erich Pommer Institut für Medienrecht und Medienwirtschaft.
Weitere Informationen unter Erich Pommer Institut.