geb. um 1430 in Hildesheim
gest. 1491 vermutlich in Vardöhus (Norwegen)
Didrik Pining entstammt einer Hildesheimer Bürgerfamilie. Über Pinings Jugend ist nichts bekannt. 1467 trat er als Seefahrer in dänische Dienste und nahm im Zeitraum von 1468-1472 am dänisch-englischen Seekrieg teil. Pining muss sich während dieser Zeit Verdienste erworben haben, denn er brachte es bis zum sceppere (Schiffer, im Sinne von Kommandant/Admiral).
Auf Ersuchen des Königs von Portugal veranlasste König Christian I. von Dänemark wohl 1473 eine Entdeckungsreise mit dem Auftrag, int norden nye insulen und lande uppthoszokende myt etlichen schepen uthgeferdigt, (mit etlichen Schiffen ausgestattet im Norden neue Inseln und Länder aufzusuchen). Dabei wurde insbesondere Grönland als Ziel genannt. Die Führung dieser Expedition wurde u. a. Pining übertragen. Als Gesandter des portugiesischen Königs nahm João Vaz Cortereal teil. Eine schriftliche Quelle belegt, dass Pining auf Island und Grönland gewesen ist, macht aber keine Aussagen über eine Weiterfahrt gen Westen von Grönland aus.
Pining besaß im Jahr 1473 den Auftrag des dänischen Königs und hatte auch die Kenntnisse und die Möglichkeit, von Grönland aus weiter auf der Suche nach neuen Ländern zu segeln. Er könnte bis nach Labrador gelangt sein und Amerika damit etwa 20 Jahre vor Kolumbus „entdeckt“ haben. Ein eindeutiger Beweis, dass er tatsächlich amerikanischen Boden betreten hat, fehlt aber bisher.
1478 wird Pining das erste Mal als Statthalter über Ost- und Südisland genannt. 1482 wurde er Statthalter über ganz Island und blieb es wohl auch die gesamte Zeit bis zu seinem Tod. In dieser Funktion erließ er 1489 und 1490 für Island zwei Gesetze, die erstes und zweites „Piningdomur“ genannt wurden Von 1484-1490 war er erneut erfolgreich als Admiral tätig. 1489 wurde er in den norwegischen Reichsrat berufen und erhielt vermutlich in dieser Zeit vom dänischen König ein Wappen verliehen (Schild mit schräglinks liegendem Enterhaken). 1490 unterzeichnete er Schriftstücke als Knappe und Vogt von Vardöhus (Nordnorwegen).