Datum der Benennung:
25.04.1977
Stadtteil:
Godehardikamp
Zum Namen:
Oskar Schindler wurde am 28. April 1908 in Zwittau geboren. Sein Leben verlief zunächst durchaus nicht ungewöhnlich, was in den Dreißiger-Jahren eine Mitgliedschaft in der NSDAP einschloss. Nach der Eroberung Polens im Zweiten Weltkrieg errichtete Schindler im Spätherbst 1939 im besetzten Krakau eine Emaillefabrik, für die Juden und Polen als billige Arbeitskräfte angeworben wurden. In dieser Fabrik, die für die Wehrmacht produzierte, sorgte der von Zeitzeugen als Glücksspieler, Trinker und Frauenheld charakterisierte Schindler unter großem persönlichen Einsatz und unter Einsatz seines ganzen Vermögens für Unterbringung, Kleidung und Ernährung der Zwangsarbeiter seiner Fabrik. Dabei gehörten auch Bestechungen von Gestapo-Beamten und anderen einflussreichen Nazigrößen im besetzten Polen sowie gefälschte Rechnungen und Lieferbelege zu seinem Repertoire. 1944 schließlich konnte er seine Fabrik mit rund 1.200 Zwangsarbeitern vor den anrückenden Russen nach Brünnlitz im Sudetenland evakuieren, wo sie schließlich bei Kriegsende befreit wurden. Keiner der in Schindlers Fabrik arbeitenden Juden ist eines gewaltsamen Todes gestorben.
Nach dem Ende des Krieges war Oskar Schindler 1949 mit seiner Frau Emilie nach Argentinien ausgewandert, erlitt hier aber wirtschaftlich Schiffbruch. 1958 kehrte er allein nach Deutschland zurück. Aber auch hier blieben seine geschäftlichen Unternehmungen erfolglos, so dass er schließlich auf die Unterstützung von Freunden angewiesen und am Ende seines Lebens völlig mittellos war. Schindler war für seine Verdienste um die Rettung von mehr als 1.200 Juden vor der Vernichtung in den 60er-Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden, in Isrsel wurde Schindler als "Gerechter unter den Völkern" geehrt. Einer breiteren Öffentlichkeit in Deutschland und der Welt wurde er aber erst durch Steven Spielbergs 1994 mit 7 ”Oskars” ausgezeichneten Film ”Schindlers Liste” bekannt.
Schindler lebte die letzten Wochen seines Lebens in Hildesheim unter Obhut eines befreundeten Ehepaares. Er starb am 9. Oktober 1974 im Bernwardkrankenhaus. Nach seinem Tod wurde Schindler nach einer großen Trauerfeier in Frankfurt auf seinen Wunsch auf dem katholischen Friedhof auf dem Zionsberg in Jerusalem beigesetzt.