Beim Oskar-Schindler-Denkmal handelt es sich um eine Skulptur, die vom Hildesheimer Steinbildhauermeister Christian Prenzler zu Ehren des Unternehmers Oskar Schindler angefertigt und gestiftet worden ist. Dieser hatte während des Zweiten Weltkrieges mehr als 1.200 Juden vor der Deportation in die Vernichtungslager bewahrt. Durch die Aufstellung der Stele soll sowohl an Oskar Schindlers Heldentaten erinnert, als auch ein Beitrag dazu geleistet werden, dass der Holocaust nicht in Vergessenheit gerät.
Die Stele weist eine Höhe von 1,90 Meter auf und besteht aus 1.200 kg schwerem Sandstein. Ihr Wert beläuft sich auf rund 10.000 €. Der Standort der Skulptur befindet sich in Hildesheim in der Alfelder Straße (Ecke Hachmeisterstraße), wo sie am Freitag, den 29. November 2013, um 10 Uhr aufgestellt wurde. Die Wahl des Standortes lässt sich damit erklären, dass Christian Prenzler die Skulptur in der Nähe von Schindlers letztem Wohnort aufstellen wollte. Zur Enthüllung des Denkmals erschienen zahlreiche Bürger. Viele von ihnen legten rote Nelken vor dem Sandsteinquader aus.
Doch wer genau war nun dieser Oskar Schindler, der vor allem von jüdischen Menschen so verehrt wird?
Oskar Schindler wurde am 28. April 1908 in tschechischen Zwittau geboren. Im November 1939 pachtete er die in Konkurs gegangene jüdische Fabrik „Rekord“, welche Emailgefäße und Blechwaren in Krakau produzierte. Aus finanziellen Gründen wurden hierfür Juden und Polen als günstige Arbeitskräfte angeworben. Die Deutsche Emailwarenfabrik (Emalia) produzierte Geschirr und Kochutensilien für die Wehrmacht. Doch das Engagement Oskar Schindlers ging weit über die Beschäftigung jüdischer Arbeiter hinaus. So traf er sich z.B. nach der Schließung des Krakauer Ghettos im Jahre 1943 mit einem hochrangigen SS-Kommandanten, um ihm den Bau eines Betriebslagers auf dem Emalia-Gelände auf eigene Kosten zu ermöglichen. Dort brachte er nicht nur seine eigenen, sondern auch Arbeiter aus anliegenden Betrieben unter. Zudem konnte er ein Jahr später die Verlagerung seiner Rüstungsproduktion nach Brünnlitz erwirken, wodurch es ihm u.a. durch Bestechungen gelang, alle jüdischen Arbeiter mit nach Brünnlitz zu nehmen. Damit bewahrte er zusammen mit seiner Frau Emilie über 1.300 Juden vor dem Tod.
Für seine Verdienste wurde Oskar Schindler mit zahlreichen Ehrungen bedacht. So wurde er u.a. im Jahre 1967 von der in Jerusalem liegenden Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt und erhielt einen Baum in der „Allee der Gerechten“.
Die letzten Wochen seines Lebens verbrachte Oskar Schindler bei seiner Lebensgefährtin Annemarie Staehr in Hildesheim, welche er im Jahre 1970 in Tel Aviv kennengelernt hatte. Am 9. Oktober 1974 starb er schließlich im Bernward-Krankenhaus in Hildesheim.
Beerdigt wurde Oskar Schindler jedoch nicht in Hildesheim. Seine Beisetzung erfolgte auf seinen Wunsch auf dem Franziskaner-Friedhof in Jerusalem auf dem Berg Zion.
Das Oskar-Schindler-Denkmal an der Alfelder Straße / Hachmeisterstraße
Foto: Florian Schwenkler
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