Stadtarchiv Hildesheim

Der Hildesheimer Heimatbund, Vorläufer des heutigen Hildesheimer Heimat- und Geschichtsvereins, schlug in einem Schreiben an die Stadt Hildesheim vom 20. Januar 1965 vor, eine Straße Münchhausenstraße zu benennen. In der Begründung zu diesem Vorschlag wird zunächst auf die bekannte Familie von Münchhausen und den Landgerichtsrat Börries von Münchhausen (1845–1931) hingewiesen, der als Kunstsammler sowie als Vorsitzender des Niedersächsischen Heimatbunds hervorgetreten ist. Die Familie überließ außerdem dem Stadtarchiv aus seinem Nachlass Zeichnungen Hildesheimer Bild- und Schnitzwerke. An zweiter Stelle nennt der Vorschlag des Heimatbunds den Balladendichter Börries von Münchhausen (1874–1945), Sohn des Vorgenannten, der in der einschlägigen Literatur als Namensgeber aufgeführt wird. Ob der Vorschlag von 1965 dann tatsächlich 1972 zu der Benennung geführt hat, ist allerdings nicht nachzuweisen. In der Ratsvorlage für die Straßennamen im Baugebiet Bockfeld waren zunächst nur für die Hauptverbindungsstraßen Benennungen vorgesehen. Für diese Straßen liegen in der Sitzungsvorlage auch nähere Begründungen vor. Offensichtlich hat man sich dann aber im Verlauf der Beratungen, vermutlich um die Orientierung zu erleichtern, entschlossen, auch den Nebenstraßen eigene Straßennamen zuzuordnen. Diese, darunter auch die Bezeichnung Münchhausenweg, sind aber nur namentlich ohne nähere Angaben in den Unterlagen aufgeführt, so dass nicht nachzuvollziehen ist, wie es 1972 zu der Benennung gekommen ist.