geb. 25. August 1900 in Hildesheim
gest. 22. November 1981 in Oxford
Hans Adolf Krebs entstammt einer jüdischen Arztfamilie. Von 1910-1918 besuchte er das humanistische Gymnasium Andreanum in Hildesheim. 1918 legte er dort kriegsbedingt das „Notabitur“ ab. Noch im selben Jahr konnte er sich in Göttingen für das Medizinstudium immatrikulieren. 1924 promovierte er zum Dr. med. Von 1926-1930 war Krebs als Assistent von Professor Otto Warburg, der 1931 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, am weltberühmten Kaiser-Wilhelm-Institut (heute Max-Planck-Institut) für Biologie in Berlin tätig.
1930 entschloss sich Krebs Internist zu werden. Er war Assistenzarzt in Hamburg und Assistent an der Universität Freiburg i. Br., wo er sich 1932 mit den bahnbrechenden Untersuchungen über den Stoffwechsel der Aminosäuren im Tierkörper habilitierte und anschließend als Privatdozent für Innere Medizin lehrte. Im selben Jahr entdeckte er zusammen mit Kurt Henseleit den Harnstoffzyklus (Krebs- Henseleit-Zyklus). Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Krebs die Lehrbefugnis entzogen. Daraufhin emigrierte er im Juni 1933 nach England.
In England war Hans Adolf Krebs zunächst am biochemischen Institut der Universität Cambridge tätig. Von 1935-1954 wirkte er an der Universität Sheffield, zuletzt als Professor für Biochemie. Bereits 1937 hatte er den Zitronensäure- oder Tricarbonsäurezyklus (Krebs-Zyklus) entdeckt. Der größte Erfolg seiner wissenschaftlichen Laufbahn war 1953 (zusammen mit Fritz Lipmann, New York) die Verleihung des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin, den Krebs für die Entdeckung des Zitronensäurezyklus’ erhielt.
1954 wechselte er als Professor für Biochemie an die renommierte Universität Oxford, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1967 forschte und lehrte. 1958 wurde Hans Adolf Krebs von Königin Elisabeth II. zum Ritter geadelt (Knight Bachelor). 1969 erhielt er die Otto-Warburg-Medaille und wurde 1973 zum ausländischen Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste ernannt. Ihm wurde zwischen 1954 und 1980 von zahlreichen Universitäten die Ehrendoktorwürde verliehen (u. a. Chicago, Freiburg i. Br., Paris, Glasgow, Sheffield, London, Jerusalem, Berlin, Göttingen).
Sir Hans Adolf Krebs blieb innerlich stark mit seiner Geburtsstadt Hildesheim verbunden und besuchte sie nach 1945 mehrfach. 1966 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Hildesheim ernannt.
Weitere Informationen auch unter Nobelprize.org.