Datum der Benennung:
10.11.1970
Stadtteil:
Ochtersum
Zum Namen:
Konrad Adenauer (1876–1967) war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer wurde als Mitglied der Zentrumspartei 1917 zum Oberbürgermeister der Stadt Köln gewählt, 1921 zusätzlich zum Präsidenten des preußischen Staatsrats. In diesem Amt wurde er bis 1933 jährlich bestätigt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten widersetzte sich Adenauer im Februar 1933 einer vorzeitigen Auflösung des preußischen Landtags und geriet in das Visier der Gestapo, insbesondere nachdem er sich im selben Monat geweigert hatte, als Oberbürgermeister Adolf Hitler, der sich zu einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt aufhielt, zu empfangen. Im März 1933 wurde der Oberbürgermeister Adenauer, der inzwischen im Kloster Maria Laach Zuflucht gefunden hatte, von den Nationalsozialisten abgesetzt. Nach einer kurzzeitigen Inhaftierung 1934 lebte Adenauer sehr zurückgezogen, vor allem in Rhöndorf. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Adenauer erneut inhaftiert.
Nach der Besetzung Kölns durch amerikanische Truppen setzten ihn diese erneut als Oberbürgermeister ein, 1946 wurde er – nachdem er bereits 1945 die Christlich-demokratische Partei im Rheinland mitbegründet hatte – zum Vorsitzenden der Christlich Demokratischen Union (CDU) in der britischen Besatzungszone gewählt. 1948 wurde er Präsident des Parlamentarischen Rates, nach der Verabschiedung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 und damit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde Konrad Adenauer am 1. September 1949 vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt. Adenauer setzte die in der Gründungsphase der Bundesrepublik durchaus umstrittene Westintegration des neuen Staates durch. In seine Amtszeit bis 1963 fielen mit dem Beitritt zum Europarat (1950), dem Beitritt zur Nato und der Gründung der Bundeswehr (1955) sowie schließlich der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (1957) die grundlegenden Entscheidungen für die Zukunft des neuen deutschen Staates. Mit Robert Schuman (1886–1963) und Alcide de Gaspari (1881–1954) gehörte Adenauer zu den Wegbereitern der europäischen Einigung. Besonders setzte er sich für die deutsch-französische Verständigung ein und unterzeichnete am 22. Januar 1963 zusammen mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle (1890–1970), mit dem ihn ein freundschaftliches Verhältnis verband, den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag.