Hildesheim – einmaliges UNESCO-Weltkulturerbe, Schätze internationaler Museen, der sagenumwobene 1000-jährige Rosenstock, das "schönste Fachwerkhaus der Welt" und der mit 114,5 Meter höchste Kirchturm Niedersachsens. Hildesheim hat einiges zu bieten.
Kirchen und Kulturdenkmale
Bereits 1985 wurden zwei Hildesheimer Denkmale samt ihrer Kunstschätze von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen: St. Michael, eine der schönsten frühromanischen Kirchen in Deutschland, und der Dom. Sie entsprechen den Kriterien der Einzigartigkeit und der historischen Authentizität, die ein Kulturdenkmal erfüllen muss, um von der UNESCO als Welterbe anerkannt zu werden und gehören damit zu den bedeutenden Kulturgütern der Menschheit. Die beiden Hildesheimer Denkmale sind herausragende Beispiele romanischer Baukunst. Sie symbolisieren die Schaffenskraft von Bischof Bernward, der die Stadt Hildesheim um das Jahr 1000 stark prägte und nach dem eine große schöpferische Kunstepoche in Deutschland, die Bernwardinische Zeit, benannt wurde.
St. Michael und der Dom bewahren eine bedeutende Zahl von historischen Ausstattungsstücken: Die außergewöhnlichen Bronzegüsse im Dom, die Christussäule und die Bernwardstür, stellen Szenen aus dem Neuen und dem Alten Testament sowie aus dem öffentlichen Wirken Jesu dar. Die Flügel der Bernwardstür, jeweils fast fünf Meter hoch und über einen Meter breit, sind aus einem Stück gegossen – eine für die damalige Zeit bahnbrechende Leistung und technische Neuerung. Das Prunkstück im Inneren von St. Michael ist die bemalte um 1250 entstandene Holzdecke, die den Jesseboom, den Stammbaum Christi, darstellt. Diese in Deutschland einzigartige Flachdecke vermittelt einen faszinierenden Eindruck romanischer Monumentalmalerei.
Historischer Marktplatz und Museen
Der Historische Marktplatz, nach dem Zweiten Weltkrieg original rekonstruiert, wurde von Wilhelm von Humboldt einst als der "schönste Marktplatz der Welt" bezeichnet. Die Rekonstruktion fand 1988/89 mit dem Wiederaufbau des berühmten Knochenhauer-Amtshauses ihren Abschluss. Im Knochenhauer-Amtshaus befindet sich das Stadtmuseum mit einer Präsentation zur Geschichte Hildesheims und der Region.
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum beherbergt kunstgeschichtliche Kostbarkeiten ersten Ranges. Besonders zu erwähnen sind die bedeutenden Altägypten- und Alt-Peru-Sammlungen sowie die Ausstellung zur Entwicklung des Lebens von den frühesten Spuren vor 3,4 Milliarden Jahren bis zu den Wirbeltieren. Im Dom-Museum wird einer der bedeutendsten Domschätze Deutschlands mit wertvollen mittelalterlichen Kunstgegenständen präsentiert.
Tradition und Zukunft
Schon 1945 wurde damit begonnen, die kriegszerstörte Stadt wieder aufzubauen und das Wirtschaftsleben zu aktivieren. Die heute wieder zu den kulturhistorischen Kostbarkeiten Hildesheims zählenden Kirchen wurden errichtet, Wohngebiete entstanden. Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Kultur und Bildung, für Freizeit und Sport wurden renoviert, rekonstruiert, erweitert oder neu geschaffen.
Die erste Stiftungsuniversität des Landes Niedersachsen befindet sich hier mit inzwischen mehr als 8000 Studenten. Auch die HAWK (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen) ist mit mehreren innovativen Fakultäten und Fachbereichen vor Ort vertreten. Hildesheim hat sich sich zu einem attraktiven Standort für die hier Lebenden und Arbeitenden, für Schüler, Studenten, Besucher und nicht zuletzt für Unternehmen entwickelt. Ein leistungsstarker, wettbewerbsfähiger Mittelstand prägt die Wirtschaftsstruktur. Aber auch größere technologieorientierte Unternehmen überzeugen weltweit mit innovativen Produkten und Dienstleistungen, beispielsweise in der Mobilitätswirtschaft. Die Bevölkerung und die Unternehmen richten den Blick nach vorn und stellen sich, auf Traditionen aufbauend, den Herausforderungen der Zukunft!
Keno Hennecke (2006)