geb. 12. März 1935 in München
gest. 8. Februar 2004 in Hildesheim
Nach dem Abitur am Gymnasium Julianum in Helmstedt begann Arne Eggebrecht ein Studium in den Fächern Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und Ägyptologie, das er im Februar 1966 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität München erfolgreich abschloss.
Von 1966 – 1970 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Tübingen und für die Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst in München tätig; anschließend als wissenschaftliche Hilfskraft bei Ausgrabungs- und Publikationsarbeiten am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Kairo. 1974 trat er in den Dienst der Stadt Hildesheim ein, wurde am 1. Juli 1975 zum Museumsdirektor ernannt und mit der Leitung des Roemer- und Pelizaeus-Museums betraut. 1984 folgte seine Beförderung zum Leitenden Museumsdirektor. Am 31. März 2000 ist er in den Ruhestand getreten.
Prof. Eggebrecht engagierte sich in einer Reihe von Organisationen und internationalen Projekten. So war er u. a. Leiter des Komitees für Ägyptologie (CIPEG) und Projektleiter der seit 1980 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Grabung bei Qantir/ Ägypten, der historischen Ramses-Stadt. Neben eigenen Publikationen und zahlreichen Katalogveröffentlichungen war er Herausgeber der von ihm begründeten Monografien-Reihe „Hildesheimer Ägyptologische Beiträge“ (HÄB).
Besondere Bedeutung für Hildesheim erlangte Arne Eggebrecht durch die Organisation großer archäologischer, ägyptologischer und völkerkundlicher Sonderausstellungen. Unter seiner Federführung entstanden so erfolgreiche Ausstellungen wie Echnaton – Nofretete – Tutanchamun (1976); Sumer, Assur, Babylon (1978); Götter und Pharaonen (1979); Ägyptens Aufstieg zur Weltmacht (1987), Die Welt der Maya (1992). Die zahlreichen Sonderausstellungen, als deren „Erfinder“ er für Deutschland gelten darf, machten nicht nur die Schätze des Museums einem breiten Publikum weit über die Fachöffentlichkeit hinaus bekannt, sie stellten auch für die Stadt Hildesheim einen wichtigen Marketing- und Wirtschaftsfaktor dar.
Im Jahre 1985 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, 1988 erhielt er den Niedersachsenpreis. Die Universität Hildesheim ernannte ihn 1991 zum Honorarprofessor.