Das Bugenhagen-Denkmal ist ein Bronzeguss, der von Ulrich Henn zu Ehren des Reformators Johannes Bugenhagen, der die Reformation in Norddeutschland maßgeblich beeinflusst hat, angefertigt worden ist. Der Künstler verfolgte die Idee, nicht Bugenhagen als Person zu verherrlichen, sondern seine Taten durch das Denkmal zu würdigen.
Das 6.50m hohe, 3.50m breite und zwei Tonnen schwere Denkmal, als Brunnen in Auftrag gegeben von der Hildesheimer Weinhagen-Stiftung und von der Glockengießerei Petit und Gebrüder Edelbrock gegossen, wurde am Pfingstsonntag 1995 auf dem St.-Andreas-Kirchplatz eingeweiht. Im Denkmal sind mehrere Bilder eingearbeitet, die die Grundsätze der Reformation vermitteln sollen. Insgesamt hat der Brunnen die Gestalt eines Leuchters, bei dem der Lichtträger in Form einer Säule aus Ähren, Trauben und Weinlaub und der Fuß aus Buchenlaub dargestellt wurde. Anstelle einer Flamme findet man auf dem Lichtträger, in dem drei Bilder biblischer Szenen montiert sind, ein Kruzifix. Im Fuß des Leuchters wurden Medaillons, die den Dienst der Kirche zeigen, eingearbeitet. Letztendlich strömt Wasser unter dem Leuchterfuß.
Aus finanzieller Sicht wäre das Projekt Bugenhagen-Denkmal jedoch fast gescheitert, da die Kosten von 800.000 Mark kaum zu tragen waren. Durch den Einsatz von Wilhelm Buerstedde, Gerold Klemke und Anton Teyssen kam es schließlich doch zum Bau. Und das sollte sich auszahlen. Die Reaktionen auf das Denkmal waren ausschließlich positiv, und zwar in allen Altersgruppen. Einige nahmen sogar lange Anreisen auf sich, um das Denkmal zu bestaunen. Besonders die kleinen Details und eingearbeiteten Bilder beeindruckten die Besucher, welche sagten, dass das Denkmal „ein monumentales Werk” sei und in Erinnerung bleibe.
Doch was war so besonders an Johannes Bugenhagen?
Johannes Bugenhagen wurde am 24. Juni 1485 in Wollin geboren und begann im Jahr 1504 ein Studium in Greifswald, welches er nicht abschloss. Nachdem Luther sein Interesse weckte, entschied sich Bugenhagen im Jahr 1521 dazu, Theologie unter Luther in Wittenberg zu studieren. Auf dessen Empfehlung wurde Johannes Bugenhagen zum Pfarrer der Stadtkirche Wittenberg und Lehrer der Universität Wittenberg. Als Reformator entwickelt Bugenhagen eine neue Kirchenordnung mit grundlegendenden Veränderungen, beispielsweise die Qualifikation der Prediger oder die Abschaffung des Fronleichnamsfests. Diese Bedeutung für die lutherische Kirche führte ihn nach Braunschweig, Wolfenbüttel, Hamburg, Holstein, Lübeck, Pommern, Schleswig, Dänemark, Schweden und auch nach Hildesheim. Hier hielt er am 1. September 1542 in der Andreaskirche die erste evangelische Predigt der Stadt. Am 26. September entschied sich die Bevölkerung auch hier für die Reformation. Aufgrund seines Einflusses auf Hildesheim wurde ihm 1995 vor der Andreaskirche ein Denkmal gewidmet.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Johannes Bugenhagen eine nachhaltige und wichtige Bedeutung für die evangelisch-lutherische Kirche hat, da er die Reformation in Norddeutschland und auch Skandinavien maßgeblich vorangebracht hat.
Lennert Hopert, Luis Makowski, Mariano-Josephinum Q2 (2022/23)
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