geb. 1. Februar 1908 in Hamburg
gest. 12. September 1983 in Hildesheim
Martin Boyken wurde als Sohn eines Gewerbeschuldirektors in Hamburg geboren. Er studierte an den Universitäten in Hamburg und Marburg Theologie, Geschichte, Germanistik und Philosophie und trat anschließend in den Schuldienst ein. Wegen seiner Mitgliedschaft in der Bekennenden Kirche, einer Oppositionsbewegung evangelischer Christen, die sich gegen die Gleichschaltung der Kirche wehrte, wurde er 1936 von den Nationalsozialisten aus dem Staatsdienst entlassen und wurde zunächst Lehrer an einer Privatschule. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1944 in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1947 wurde er Gymnasiallehrer am Athenaeum in Stade.
1955 wurde Boyken Oberstudiendirektor und Direktor des Gymnasiums Andreanum in Hildesheim. Er leitete die Schule bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1973. Seiner Initiative ist die Errichtung des Neubaus der Schule am Hagentorwall zu verdanken, der Umzug aus dem Nachkriegsprovisorium im Schulgebäude an der Burgstraße erfolgte 1962.
1959 wurde er für die CDU in den Stadtrat gewählt und war bis 1974 Mitglied des Stadtrats. in den Jahren 1960-1964 und 1968-1972 war Martin Boyken ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim.
Bereits 1956 wurde der engagierte Christ Boyken in den Kirchenvorstand der Michaeliskirche gewählt, dem er bis 1971 angehörte. Ab 1959 war er Mitglied der Synode der evangelischen Landeskirche Hannovers, 1973 wurde er Präsident der 5. Generalsynode der vereinigten evangelisch-lutherischen Kirchen Deutschlands.
Neben seiner beruflichen und politischen Tätigkeit veröffentlichte Boyken kunstgeschichtliche Studien, unter anderem über die Spruchfliesen von Wrisbergholzen.
Für seine kommunalpolitischen Verdienste wurde ihm 1972 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Am 10. Oktober 1974 verlieh ihm der Rat der Stadt Hildesheim das Ehrenbürgerrecht.
Am 12. September 1983 starb Martin Boyken nach langer Krankheit in Hildesheim.